14.06.2012

Dogmatische rosa Elefanten

Unwissenheit ist doch ein Segen…


Ja-ne ist klar… Aber diesen Satz muss ich mir LEIDER immer wieder vor Augen führen. Weil wenn ich dies nicht tue hab ich das Problem, dass mich die ganzen Leute aufregen, die nicht für neue Themen offen sind.
Der Spruch „Unwissenheit ist doch ein Segen“ ist für mich nur schwer zu begreifen, ich kann zum Beispiel verstehen, wenn jemand sich weigert für oder wahlweise gegen etwas zu sein, aber um diese Entscheidung treffen zu kennen braucht man doch erst mal Kenntnisse über dieses Thema.
Ein berühmter Spruch hierbei ist auch: „Was der Bauer nicht kennt, dass isst er nicht.“
Sind die Menschen wirklich glücklich wenn sie etwas nicht wissen? Wie kann man dann bitte eine Entscheidung treffen?
Ein Beispiel aus meiner näheren Umgebung (welches ich mehrfach mitbekommen habe) ist z.B. auf das Thema ACTA bezogen:
„Ich interessiere mich nicht dafür, Politik ist doch etwas, darauf können wir eh keinen Einfluss nehmen…“
Aber Dann auch sich nicht informieren, worum es geht, sondern gleich sagen, es geht mich nichts an, ohne zu wissen, was es überhaupt ist.
Wie kann ein denkender Mensch sagen, dass ihn etwas nichts an geht, ohne dass er weiß, was es überhaupt ist?
Genauso schön das oft gehörte „Ich hab doch nichts zu verbergen“. SICHER? Also ich denke hierbei immer, an ein schönes Video, welches ich mal gesehen habe, Sinngemäß ging es darum, dass ein Frosch, den man in heißes Wasser legt, er sofort wieder rausspringt, aber ein Frosch, den man in kaltes Wasser legt und dieses langsam erhitzt drinnen sitzen bleibt. Wir sind der Zweite, viele merken zwar, dass Veränderungen im Gange sind, aber sehen leider nicht, wohin es führen kann…
Ein oder zwei grad mehr oder weniger sind ja nicht schlimm, finde ich auch, nur leider wird es nicht bei diesen ein oder zwei grad bleiben. Ich will hier keine Verschwörungen verbreiten, MOMENTAN sieht es auch nicht danach aus, ABER wir sollten immer ein waches Auge haben und der Politik zeigen dass wir uns dafür interessieren, was die machen.
Beste Beispiele kann man doch in der Vergangenheit sehen: „Niemand hat vor, eine Mauer zu errichten.“ Das war natürlich nicht abzusehen und das Volk hatte natürlich keine Möglichkeit dagegen vor zu gehen...
Genauso ein paar Jahre davor anno 1939:
Als sie kamen, um die Juden zu holen, schwieg ich, weil ich kein Jude war. Als sie kamen, um die Kommunisten zu holen, schwieg ich, weil ich kein Kommunist war. Als sie kamen, um die Gewerkschafter zu holen, schwieg ich, weil ich kein Gewerkschafter war. Dann, als sie kamen, um mich zu holen, gab es keinen mehr, der für mich seine Stimme hätte erheben können.” (Pastor Martin Niemöller)

LEIDER ist das auch heute noch so, ich meine man sieht doch, was vor sich geht: „Ermächtigungsgesetz in den USA“, „ACTA/IPRED usw. zensiert das Internet“, „Politiker manipulieren die Wahlen“, „Jeder Bürger wird registriert und bekommt eine Identifikationsnummer“, „Vorratsdatenspeicherung“, „Fingerabdrücke auf Reisepässen (und Ausweisen)“ … Das alles und noch viel mehr…
Leute, wann wacht ihr auf und merkt dass der Topf kurz vor dem Kochen steht? Ich meine der große Bruder (USA) ist uns ein bisschen voraus, aber auch hier in unserem ach so aufgeklärtem Land sind die Ignoranten die nichts wissen WOLLEN auf dem Vormarsch - oder waren schon immer da?


Was ich mich nur immer wieder Frage: „WIE KANN MAN DIESE LEUTE ENDLICH WACHRÜTTELN“ und vor allem ihnen begreiflich machen, dass es nicht Egal ist, was Politiker machen?


Jetzt habe ich mich leider nur auf die Politik-ignoranten gestürzt, aber gerade auch wenn es um Glauben und „Unglauben“ geht finden wir auch oft die Leute die sich gegen neue Informationen verschließen. Leider findet man dies aber in jedem Lager, auch bei den ach so aufgeklärten „Ungläubigen“. Ich setze es deshalb in Anführungszeichen, weil auch jemand der an nichts glaubt, eben genau daran glaubt dass es nichts gibt.
Leider findet man genau in diesen Kreisen genauso viele, die intolerant und verschlossen gegen andere Ansichten sind. Ich persönlich halte es wie Gandhi:
„Die Religionen sind verschiedene Wege, die alle zu dem gleichen Punkt hinführen. Was bedeutet es, dass wir verschiedene Pfade benützen, wenn wir doch das gleiche Ziel erreichen? In Wirklichkeit gibt es ebenso viele Religionen als Individuen.“ (Mohandas Karamchand 'Mahatma' Gandhi)

Warum müssen also sich die einzelnen Religionen bekriegen, die ja teilweise sogar aus dem gleichen Ursprung entstanden sind? Warum können die Ungläubigen nicht einfach akzeptieren, wenn jemand an etwas glaubt?
Freiheit bedeutet, machen zu dürfen was man will, solange man niemanden anderes damit Schadet.
Sollen die Gläubigen doch glauben was sie wollen, solange es nicht extremistisch oder bekehrend ausgelebt wird kann es doch den Anderen egal sein. Ja es sollte sogar erwünscht sein, denn der Glaube verleitet doch auch einige Menschen dazu, bessere Menschen zu werden. Natürlich heißt dies nicht, dass Menschen ohne glauben nicht „gute“ Menschen sind, sondern einfach nur, dass manchem Leute einfach einen Ansporn brauchen, und dies KANN unter anderem der Glauben sein.
Um aufs Thema aber zurück zu kommen, im Glauben ignorieren leider viele auch unumstößliche Gegebenheiten.
Bestes Beispiel sind hierbei wieder die Amerikaner, wo in einigen Schulen ja die Evolutionstheorie abgelehnt wird. Ich kann verstehen wenn jemand skeptisch gegenüber etwas ist, aber diese Leute interessieren sich nicht mal für die faktisch belegten Gegebenheiten sondern verargumentieren dann mit Sachen wie einem kleinen fehlenden Bestandteil oder vergleichbaren Argumenten. Und das schöne, alle Argumente laufen eigentlich auf „Das ist so, weil es so ist“ heraus.
Leider kann man mit solchen dogmatisch denkenden Leuten nicht wirklich diskutieren, weshalb auch hier wieder gilt „Unwissenheit ist (k)ein Segen“.


Diese ignorante Art gegenüber Neuerungen findet man auch besonders häufig bei Leuten die über einem stehen.  Sei es nun die Eltern, die ja aufgrund ihres Alters alles besser wissen, seien es Lehrer, die dem Kind ja was beibringen sollen und nicht damit zurechtkommen, wenn das Kind mal etwas besser weiß oder auch die Vorgesetzten. Diese reihe kann man natürlich noch unendlich weiter führen, in einem zusammengefasst kann man sagen, wer glaubt etwas zu wissen (da ist er wieder der Glaube) der verschließt sich eher gegen neues Wissen. Umso länger man für das Wissen gearbeitet hat, umso hartnäckiger ist es in unserem Kopf verankert und es fällt schwer, alte Denkweisen ab zu legen.


Aber wie kann man nun die Ignoranz dieser Leute (sei es Befürworter, Gegner, Experten oder sonstigem) „ändern“?
Was meiner Meinung nach wichtig ist, dass man erst mal nicht versucht bekehrend zu wirken, sondern erst mal seine Standpunkte bekannt zu geben. Dabei sollte man nie Angreifend wirken und immer auch daran denken, dass dieser Mensch ja auch einen Grund für seine Denkweise haben wird. Umso besser man denjenigen versteht, umso besser weiß man auch, wieso er sich so verschließt.
Weiterhin sollte man einfach versuchen durch eigene Beispiele den anderen zu überzeugen, soll heißen, selber offen sein für seine Argumente, das hilft auch teilweise, denn: „Wie du mir, so ich dir“.
Und was man aber auch merken sollte ist, wenn es nichts bringt, denn bei manchen Leuten ist „Hopfen und Malz“ verloren.


Ich persönlich versuche immer offen gegenüber Argumenten zu bleiben, aber auf den ersten Blick kritisch zu sein, da ein zu schnelles akzeptieren von neuen Informationen auch gefährlich sein kann. Natürlich schleicht sich bei jedem mal diese Verschlossenheit ein, aber man sollte es auch merken und versuchen dann wenigstens im Nachhinein sich nochmal die Informationen genauer an zu schauen.
Gerade heute im Computer- und Internetzeitalter hat man Möglichkeiten wie nie zuvor, jede Seite der Medaille sich anzuschauen und das auch so schnell, dass es einen nicht wirklich viel Aufwand kostet.


Jetzt bleibt nur noch eine Frage: Was hat dies mit rosa Elefanten zu tun? Ganz einfach, die festgefahrenen Ideen, bei denen man sich weigert, neue Informationen zu akzeptieren.


Ich wünsche euch viel Spaß beim sich informieren.

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